Die französischen Soldaten tragen schwarze Lederrüstungen mit Knochendeko. Spanische haben wir leider noch keine gesehen.
Wir überlegen uns, ob wir versuchen sollten, durch die Pyrenäen oder übers Meer nach Barcelona zu kommen. Idealerweise fänden wir einen freundlichen Schmuggler, der uns auf einem geheimen Pfad nach Spanien bringt. Leider haben wir nicht die geringste Ahnung, wie in dieser seltsamen Gesellschaft ein Schmuggler arbeiten könnte, und selbst wenn wir einen fänden, wäre da noch das Sprachproblem. Wir reisen also Richtung Küste und sehen irgendwann von einem Hügel aus eine große, befestigte Stadt, die wir spontan Perpignan nennen. Im Hafen und auf dem Meer gibt es Fischerboote, die von irgendwelchen größeren Schiffen begleitet werden. Kleinere Dörfer sehen wir am Ufer nicht – aber dieses Frankreich ist ohnehin viel dünner besiedelt als unseres.
Wir beobachten Perpignan bis zum Einbruch der Dunkelheit:
auffälligerweise fahren die Fischer abends zurück in den Hafen und bleiben nicht draußen auf See, wie sie es bei uns täten. Außerdem kehren abends die Bauern und ihre Aufpasser zurück in die Stadt, dafür rücken andere Patrouillen von 3 bis 7 Leuten aus. Eine von diesen sehen wir beim nächsten Sonnenaufgang, wie sie mit Gefangenen in die Stadt zurückkommt.
Wir überlegen uns einige Pläne und versuchen letztendlich, ein Boot zu klauen. Eine Bucht nördlich von der, an der Perpignan liegt, schlagen wir in den Ruinen eines Dorfs ein Lager auf. Lara und Wagambi sind die beiden besten Schwimmer: sie machen sich kurz vor Sonnenuntergang auf in Richtung Perpignan und versuchen, mit dem letzten Tageslicht in den Hafen zu schwimmen. Dort angekommen suchen sie nach einem Boot, das sie zu zweit noch rudern können, das aber trotzdem groß genug ist, die ganze Gruppe samt Ausrüstung zu befördern. Es dauert eine Weile, bis sie ein solches Boot gefunden haben. Glücklicherweise liegen sogar Ruder im Boot, und Wagambi will sich gerade aus dem Wasser begeben, um das Boot loszumachen, als er Stimmen hört, die näher kommen. Schnell begibt er sich in den Schatten zurück. Die Stimmen kommen näher und verschwinden glücklicherweise wieder. Der zweite Versuch, das Boot loszumachen, ist erfolgreich, und unter dem Schutz eines Stillezaubers lassen Lara und Wagambi das Boot zu Wasser und rudern aus dem Hafen bis zur nächsten Bucht, wo der Rest der Gruppe wartet.
Dort bricht dann das Verhängnis über sie hinein: das Boot kippt bei einer unvorsichtigen Bewegung um, und beide landen im Wasser und schaffen es nicht, das umgedrehte Boot festzuhalten und zurückzudrehen: es treibt Richtung offenes Meer. Selbstverständlich haben die beiden die Ruder nicht festhalten können. Glücklicherweise hat Jacques die Geräusche gehört, kommt herangelaufen, vergrößert sich, watet ins Wasser und hilft, das Boot zu bergen. Dann wird es leergeschöpft, und die Verletzungen, die Lara und Wagambi beim Kentern davongetragen haben, werden verarztet. Zu fünft ist es dann kein Problem mehr, das Boot an Land zu tragen und zu tarnen.
Tagsüber sind wir sehr wachsam, bemerken aber niemanden, der in Richtung unserer Bucht kommt, um nach dem gestohlenen Boot zu suchen. Ein Ruder finden wir auch am Strand, aus Brettern versuchen wir, weitere Ruder herzustellen – insgesamt acht Stück, weil wir dem alten Holz nicht trauen. Und in der nächsten Nacht rudern wir an Perpignan vorbei nach Südwesten.